Unser Know-How praktisch angewendet

Projektbeispiel: Etablierung Kollegialer Beratungsgruppen als Baustein zur Integration neuberufener Professorinnen und Professoren an einer großen deutschen Volluniversität

Ausgangslage und Zielsetzung

Professorinnen und Professoren, die neu an eine Universität berufen werden, müssen sich einer Vielzahl von Anforderungen stellen. Sie sind neu am jeweiligen Institut, der erweiterte Kollegenkreis ist fremd, ein neuer Arbeitgeber und eine andere Kultur erwarten sie, Besonderheiten in Abläufen und Prozessen sind einzuhalten etc. Fixpunkte bilden die eigene wissenschaftliche Arbeit, Kontakte zu früheren Kolleginnen und Kollegen und in die Fach-Community, die jedoch weit verstreut und häufig an ausländischen Universitäten sind.

Gemeinsam mit der Personal- und Organisationsentwicklung der Universität haben wir uns die Frage gestellt, wie ein Format aussehen könnte, das es Neuberufenen ermöglicht, leichter in einen kollegialen Erfahrungsaustausch zu den oben genannten Themen zu gelangen – und auf diese Weise rascher an der neuen Universität heimisch zu werden.

Die Steigerung des Vernetzungsgrades innerhalb der Professorenschaft war ein weiteres wichtiges Ziel der Personal- und Organisationsentwicklung. Bei alledem war es wichtig, das Format so zu gestalten,  dass es nicht zu viel zeitliche Kapazität in Anspruch nehmen würde, um bei der Zielgruppe auf Akzeptanz zu stoßen.

Projekt

Die Entscheidung fiel zugunsten der Methodik der Kollegialen Fallberatung, die wir entsprechend der Bedürfnisse der Zielgruppe variierten. Um das Format erfolgreich zu etablieren, folgten diese Schritte:

  • Entwicklung eines Grobkonzepts:
    • Angebot von 2 Kollegialen Gruppen mit max. 8 Teilnehmenden.

    • Die Neuberufenen kommen idealerweise aus unterschiedlichen Fachbereichen oder zumindest von unterschiedlichen Instituten.

    • Die Sitzungen finden unter Berücksichtigung der Semesterzeiten im Abstand von 3-4 Monaten statt. Nach 3 Sitzungen wird die Gruppe aufgelöst und ein neuer Durchgang startet.

    • Jede Sitzung wird durch eine Moderatorin der grow.up.
      Managementberatung begleitet.

Fazit

Die Kollegialen Beratungsgruppen wurden sehr gut angenommen und laufen seit mittlerweile ca. 8 Jahren. Eine wichtige gewonnene Erkenntnis war, die Zahl von max. 8 Plätzen pro Kollegialer Beratungsgruppe auf 12 zu erhöhen, weil die Professorinnen und Professoren u.a. durch Projektarbeit und Vortragstätigkeiten auch kurzfristig absagen bzw. nicht erscheinen. Ein erfreulicher Nebeneffekt war, dass sich auch Professorinnen und Professoren anmeldeten, die seit längerem bereits an dieser Universität waren, um die neuberufenen Kolleginnen und Kollegen und damit jüngere Generationen kennen zu lernen.

Alles in allem wurde das Format letztlich praktisch unverändert beibehalten. Neu ist seit ca. 2 Jahren, dass die Kollegialen Gruppen sich nicht mehr auflösen, sondern weiterlaufen. Dennoch wechselt die Besetzung der Gruppen. Es gibt einen „harten“ Kern, der praktisch immer anwesend ist und auf diese Weise für personelle Kontinuität sorgt und die Gruppe arbeitsfähig macht. Neu dazukommende Professorinnen und Professoren werden rasch integriert und unterstützt.

Die Professorinnen und Professoren haben das Format für sich passend gemacht  und leben es im Sinne einer fest etablierten Austauschrunde. Sie tragen sich die Termine ein und erscheinen, wenn es zeitlich möglich ist. Auf alle Fälle aber dann, wenn sie ein Problem haben, das sie gerne im nach wie vor extern moderierten Kollegenkreis reflektieren möchten. Es herrscht eine hohe Vertraulichkeit in den Gruppen, die dazu führt, dass auch berufliche Konflikte eingebracht werden. Ein wesentlicher Grund für den Erfolg des Formats ist aus unserer Sicht auch,  dass es in dem hoch kompetitiven Umfeld der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Wertschätzung bietet, dabei die Autonomie des Einzelnen nicht berührt und Vertraulichkeit zusichert.

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